Als ich erwachte sah ich als erstes meinen nackten Körper, wie er leblos herum baumelte und leicht hin und her schwang über dem Boden. Dieser sah aus, wie ein alter Kerker-Boden. Zumindest das, was ich von ihm erkennen konnte. Das meiste war von einer dunkelroten Flüssigkeit bedeckt. Erst jetzt bemerkte ich, dass nicht nur der Boden mit der Flüssigkeit bedeckt war. Auch meine schneeweiße Haut war befleckt. Nun ja, eigentlich waren es eher kleine Flüsse, die an mir herunter liefen und sich, an meinen Füßen, zu Tropfen formten, um sich dann lebensmüde in die Tiefe zu stürzen um Teil des roten Sees unter mir zu werden. Eine Weile beobachtete ich, wie die Flüssigkeit an mir herunter lief, bis sich schließlich meine Augen schlossen und mir im letzten Moment des Bewusstseins klar wurde, dass diese dunkelrote Flüssigkeit mein Blut war.
Erneut erwachte ich. Unter mir befand sich noch immer der rote See, jedoch waren die Flüsse mittlerweile ausgetrocknet. Meine Arme fühlten sich taub an, doch den Schmerz an meinen Handgelenken spürte ich noch. Ich wagte nicht mich zu bewegen, geschweige denn mich umzusehen. Aus welchem Grund auch immer ich hier war, es hatte nichts Gutes zu bedeuten. Plötzlich knallte es furchtbar laut und kurz darauf spürte ich einen brennenden, sehr vertrauten Schmerz auf meinem Rücken. Mein Körper zuckte zusammen. Der nächste Knall. Das nächste Zucken. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Nach dem zwanzigsten Hieb hörte ich auf zu zählen. Mein Rücken fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen und die Flüsse begannen erneut zu fließen. Irgendwann hörte es auf weh zu tun, ich nahm bloß noch das Knallen und das Zucken meines Körpers wahr, bis ich wieder bewusstlos wurde.